Von Grau zu Grün

Im Zuge einer Verjüngung einer Strassenkreuzung in Romanshorn wurden neue Grünflächen geschaffen. Zusammen mit der Stadt Romanshorn wurden drei verschiedene klimaresistente Staudenmischungen entworfen, bestehend aus vielen heimischen Wildstauden und akzentsetzenden nicht heimischen Wildstauden. So wurden unter anderem auch drei Wildarten von nordamerikanischen Sonnenhüten (Echinacea tennesseenis, Echinacea paradoxa und Rudbeckia missouriensis) und einige mediterrane Arten verwendet. Ein mageres Substrat und einige Sandlinsen für spezialisierte Wildbienen sind Grundlage für ein langjähriges Gedeihen von Biodiversität im urbanen Umfeld.

Historisches Staudenbeet - Romanshorn

Um 1930 entstand das mit Sandstein eingefasste und unterteilte Staudenbeet. Seither erfuhr es immerweider pflanzliche Veränderungen. Nach der Sanierung der Sandsteine wurde das Staudenbeet komplet neu im damaligen Stil bepflanzt. Innerhalb der Epoche des Architekturgartens hatte das Beet expressiven Ausdruck und es wurden viele Bauerngarten-Stauden verwendet.

Gemeindehaus Kesswil

Eine neue, struktur und blütenreiche Staudenbepflanzung rahmt das Gemeindehaus Kesswil ganzjährig. Der Bodenaufbau kommt mit sehr wenig Humus aus. Eine Abmagerung und Mischung des Unterbodens mit Wandkies verlangsamt zwar die Anwuchsphase, dafür ist die Pflanzung insgesamt langlebiger und bietet auch einigen Wildbienen Brutmöglichkeiten.

Einstellhalle - Polizei Arbon

Dachbegrünung und Umgebungsgestaltung für eine neue Einstellhalle der Polizei Arbon. (Im Auftrag des kantonalen Tiefbauamtes Thurgau, in Zusammenarbeit mit ZECH Architektur, 2021/2022)

Die Dachbegrünung nimmt konzeptionell Bezug zum Bodensee. Die Musterung des Pflanzplans entspringt dem wellenförmig gerippten, sandigen Seeboden in Ufernähe. Das Relief des Dachsubstrats und unterschiedliche Pflanzengemeinschaften (blau, grün, pink) sind nach diesem Muster gegliedert. Kleine Tümpel (orange) und Sandlinsen (weiss) wurden auf dem Dach integrier. Die Bepflanzung mit heimischen Wildstauden wird durch die Selbstaussaat sehr dynamisch sein, das rippenförmige Relief des Seegrunds wird somit verschwimmen und sich neu entwickeln. Die Pflage wird dahingehend sanft begleitet.

Die Umgebung nimmt Bezug zur Dachbepflanzung und zur Polizei. Im Polizeihof finden sich formal geschnittene Buchen- und Hainbuchenhecken. Auf den ausserhalb des Geländes liegende Flächen finden sich Wildstauden der Dachbepflanzug.

11'500 Dichternarzissen

Auf der Schlossberg-Wiese entsteht bald ein Blütenmeer aus tausenden, schneeweissen Dichternarzissen. Für jede Einwohnerinnen und jeden Einwohner von Romanshorn wurde im Herbst 2021 eine Frühlingszwiebel gepflanzt. Und dies gemeinsam mit der Bevölkerung. Gross und klein, alle waren eingeladen mitzuhelfen. Im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Romanshorn, mit tatkräftiger Unterstützung der Stadtgärtnerei Romanshorn.

Gemeinsam gärtnern verbindendet, ist Symbol für Verwurzelung und Identifikation. Die Frühjahrszwiebeln stehen für Leben, Freude und Zuversicht. Wenn die Dichternarzissen (Narcissus poeticus 'Actaea') im kommenden Frühling erwachen werden sie die Wiese in ein bezauberndes weisses Blütenkleid hüllen.Der Seepark, die beiden Kirchen, das Schloss und Hotel geben dem naturhaften Raum eine besondere Kulisse. Die kleinen Zwiebeln akzentuieren diesen Begegnungs- und Ruheort und verleihen ihm Eleganz. Eine öffentliche Wiese mit so vielen weissen Dichternarzissen ist einmalig in der Ostschweiz. Dieses Naturschauspiel wird sich jeden Frühling wiederholen und mit etwas Glück von Jahr zu Jahr verstärken.

Alleestrasse begrünt

Temporäre Begrünung einer Einkaufs-und Quartiersstrasse in Romanshorn. Sommer 2020 bis Herbst 2021

300 Staudenkisten wurden mit Stauden und Gräsern bepflanzt und zu Inseln verknüpt in der Strasse platziert. Die Pflanzinseln brechen die versiegelten Flächen auf schaffen angenehme Atmosphäre und regen die öffentliche Diskussion über zukünftige Grünflächen in der Strasse an. Im Herbst 2020 wurden Frühlingszwiebeln dazu gepflanzt. Die Pflege erfolgt primär durch die angrenzenden Laden- und Restaurantbesitzer, die das Wässern übernehmen, sowie den Werkhof, die das Überwintern und den Rückschnitt gewährleisten.

Die gebrauchten schwarzen Kisten unterstützen den temporären Charakter und können nach Projektende wieder in Gärtnereien zum Einsatz kommen, die Pflanzen als Staudenpflanzung an geeignetem Platz ausgepflanzt werden.